Für die Gemeinden des Amtsbereichs Peenetal/Loitz wurden Verbrauchsdaten für das Jahr 2021 vom Netzbetreiber E.DIS als Basis genutzt. Daraus ergibt sich ein jährlicher Stromverbrauch von 15-16 Gigawattstunden (GWh). Dieser Wert beschreibt den Strombedarf aller Haushalte in der Region.
Diese Verbrauchswerte wurden mit den Daten für ganz Mecklenburg-Vorpommern verglichen. In diesen Daten stecken zusätzlich:
Hochgerechnet auf die Einwohnerzahl der Region Peenetal/Loitz ergibt das rund 15,84 Gigawattstunden pro Jahr, was ein realistisches Bild der tatsächlichen Verbräuche ergibt. Dieser Wert wurde im Energieplaner für die Jahre 2024 und 2045 für sämtlichen Strombedarf verwendet, welcher nicht durch Elektrofahrzeuge und Wärmepumpen entsteht.
Zukunft: Mehr Strombedarf durch Wärmepumpen und E-Autos
Bis 2045 wird der Strombedarf bei einem angenommenen 100%igen Elekrifizierungsgrad im Bereich Wärme und Mobilität steigen, weil:
Damit wächst der Strombedarf deutlich über den heutigen Wert hinaus.
Die THG-Emissionen für 2021 haben laut dem Unternehmen e-dis in Loitz voraussichtlich 435 kg CO2 pro MWh Strom betragen.
Die Grundlage zur Ermittlung des zukünftigen Wärmebedarfs in der Region bildeten die Daten zu Gebäudebestand, -fläche und -höhe für die Gemeinden Loitz, Sassen-Trantow und Görmin. Zusätzlich wurden vorhandene Jahresverbrauchsdaten ausgewertet und mit simulierten Wärmeprofilen abgeglichen:
Auf Basis der beschriebenen Methodik, der Gebäudedaten und der aktuellen Verbrauchswerte wurden für 2024 und 2045 die folgenden Werte für den jährlichen Wärmebedarf (thermische Energie) im Amtsbereich Peenetal/Loitz ermittelt:
Aufgrund erwarteter Effizienzsteigerungen wird angenommen, dass der Gesamtwärmebedarf trotz Bevölkerungs- und Strukturänderungen bis 2045 konstant bleibt. Der Energieträgermix ändert sich jedoch deutlich. Langfristig wird ein wachsender Anteil des Wärmebedarfs durch Wärmepumpen gedeckt werden. Dafür wird zusätzliche elektrische Energie benötigt, die einen erheblichen Teil der heutigen fossilen Wärmeerzeugung ersetzt. Für die Jahre 2024 und 2045 wurden die folgenden Bedarfe an elektrischer Energie für die Wärmepumpen ermittelt:
Abschätzung des Energiebedarfs für Mobilität in Loitz: Um zu berechnen, wie viel Energie die Menschen in der Region Peenetal/Loitz für ihre Mobilität benötigen, wurde wie folgt vorgegangen:
Deutschland hat das Ziel bis zum Jahr 2045 treibhausgasneutral zu werden. Bilanziell kann dieses Ziel erreicht werden, wenn der Energiebedarf in Deutschland durch in Deutschland installierte Erneuerbare-Energie-Anlagen gedeckt wird. Daraus wurde für die Region Peenetal/Loitz ein Erzeugungsziel wie folgt abgeleitet:
Unter der Annahme, dass der Strombedarf in Deutschland ab dem Jahr 2035 konstant bleibt, wird Deutschland künftig einen prognostizierten Strombedarf von 884 TWh Energie pro Jahr mit erneuerbaren Energien decken müssen. Dieses Ziel Deutschlands wurde auf die Fläche des Amtsbereiches Peenetal/Loitz (0,05 % der Fläche von Deutschland) heruntergerechnet. Für den Amtsbereich Peenetal/Loitz mit einer Fläche von 169,8 km² ergibt sich daraus eine anteilige Jahreserzeugung von 419,5 GWh. Dieser Energiebedarf wird als Stromerzeugungsziel für die Region herangezogen.
Der Ansatz berücksichtigt, dass alle Regionen zur Energiewende beitragen müssen. Auch ländliche Gebiete, in denen es wenig Industrie gibt, werden nicht nur ihren eigenen Verbrauch decken, sondern für den Ausgleich und die Versorgung anderer Regionen wichtig sein. So wird sichergestellt, dass die Gemeinden im Amt Peenetal/Loitz einen fairen Anteil an der Strom- und Wärmeerzeugung Deutschlands übernehmen.
Die Analyse des Windenergieeinsatzes stützt sich auf verschiedene Datenquellen und methodische Annahmen. Die aktuell installierte Leistung wird dem Marktstammdatenregister (MaStR) entnommen und bietet einen verlässlichen Überblick über bestehende Windkraftanlagen. Die potenziell installierbare Leistung basiert auf folgender Berechnungsmethode:
Der Energieplaner zeigt das Windenergiepotenzial der Region in Abhängigkeit vom Abstand der Windräder zur nächsten Wohnbebauung (Szenarien: 1.000 m, 800 m, 400 m). Es gilt: Je geringer der Abstand, desto mehr Fläche steht zur Verfügung – und desto mehr Energie kann erzeugt werden. Die berechneten Erzeugungspotenziale für jedes Abstandsszenario sind in der folgenden Tabelle dargestellt; die Werte werden dann zur bereits installierten Leistung von 40,72 MWp addiert.
Szenario | Flächenbedarf | Anzahl Windkraftanlagen | Kapazität / installierte Leistung | Energieerzeugungs-potenzial |
---|---|---|---|---|
1000m Abstand | 0,1 Km² | 3 | 12,0 MWp | 35,7 GWh /a |
800m Abstand | 0,1 Km² | 3 | 12,0 MWp | 35,7 GWh /a |
400m Abstand | 22,0 Km² | 55 | 220,0 MWp | 655,2 GWh /a |
Obwohl die Szenarien für 1000 m und 800 m unterschiedliche Entfernungen aufweisen, führen sie aufgrund der technischen Einschränkungen seitens der Windkraftanlagen, die einen bestimmten Abstand (5 x Rotordurchmesser) zwischen ihnen benötigen, zu derselben Anzahl von Turbinen. Dies zeigt, dass die aktuellen Gesetze in Zukunft möglicherweise geändert werden müssen.
Theoretische Maximalwerte können mit 400m Abständen von Windkraftanlagen zu Gebäuden erreicht werden, da mehr Fläche zur Verfügung steht. Die würde eine Anpassung der Abstandsregeln erfordern.
Ein Repowering der bestehenden Altanlagen könnte bereits mit weniger Fläche deutlich mehr Strom liefern. Auch hier müssten jedoch für einen Großteil der Bestandsanlagen alte Abstände bestehen bleiben.
Die wirtschaftliche Bewertung erfolgt auf Grundlage der Stromgestehungskosten. Diese geben an, wie viel eine erzeugte Kilowattstunde Strom tatsächlich kostet, wenn alle Ausgaben über die gesamte Lebensdauer einer Windkraftanlage (mit Ausnahme des Rückbaus) berücksichtigt werden – also Bau, Betrieb und Wartung und Finanzierung.
Eingangsgrößen für die Berechnung sind:
Die Analyse des Solarpotenzials basiert auf einer Kombination aus offiziellen Datenquellen und projektspezifischen Annahmen. Die aktuell installierte Leistung stammt aus dem Marktstammdatenregister (MaStR), das einen aktuellen Überblick über öffentliche Solaranlagen bietet.
Die maximal theoretisch installierbare Leistung, also das Solarenergiepotenzial der Region) basiert auf folgender Berechnungsmethode:
Der Energieplaner zeigt das PV-Potenzial in einer Region bei unterschiedlich starker Nutzung der verfügbaren Flächen. Dabei gilt: Je größer der Anteil der nutzbaren Fläche für Photovoltaikanlagen ist, desto mehr klimafreundlicher Strom kann erzeugt werden und desto stärker sinken die Treibhausgas-Emissionen. Selbst bei 20% Nutzung lassen sich schon erhebliche Mengen Strom erzeugen und Treibhausgase einsparen.
In untenstehender Tabelle ist die Berechnung der Erzeugungspotenziale für beispielhafte Flächennutzungen dargestellt:
Szenario (Flächenbedarf) | verfügbare Fläche | Kapazität / installierte Leistung | Energieerzeugungs-potenzial |
---|---|---|---|
20% | 12,1 Km² | 1.543 MWp | 1.640 GWh /a |
50% | 30,3 Km² | 3.863 MWp | 5.739 GWh/a |
100% | 60,7 Km² | 7.739 MWp | 8.198 GWh/a |
Die wirtschaftliche Bewertung erfolgt auf Grundlage der Stromgestehungskosten. Diese geben an, wie viel es im Durchschnitt kostet, eine Kilowattstunde Solarstrom über die gesamte Lebensdauer der Anlage zu erzeugen.
Eingangsgrößen für die Berechnung sind:
Die Analyse des Potenzials für Photovoltaik (PV) auf Dächern basiert auf Vor-Ort-Besuchen, Schätzungen, Geodaten und standardisierten Annahmen. Die maximal theoretisch installierbare Leistung, also das Solarenergiepotenzial für Aufdach-Solaranlagen der Region, stützt sich auf folgende Berechnungsmethode:
Der Energieplaner zeigt das Potenzial für Solarenergie aus PV-Dachanlagen bei einem unterschiedlichen Abdeckungsgrad der verfügbaren Dachflächen. Dabei gilt: Je mehr Dachflächen für PV-Anlagen genutzt werden, desto mehr klimafreundlicher Strom kann erzeugt werden und desto stärker sinken die Treibhausgas-Emissionen. Selbst bei 10 % Nutzung lassen sich schon 6.26 GWh Strom erzeugen.
In untenstehender Tabelle ist die Berechnung der Erzeugungspotenziale für beispielhafte Flächennutzungen dargestellt.
Dachflächenpotential | ||||||
Verfügbare Gesamtfläche | 0,68 km² | |||||
Nutzungsgrad der Fläche in % | 10% | 20% | 30% | 50% | 70% | 100% |
genutzte Fläche | 0,1 km² | 0,1 km² | 0,2 km² | 0,3 km² | 0,5 km² | 0,68 km² |
Energieerzeugungs-potential | 6.26 GWh/a | 12.52 GWh/a | 18.78 GWh/a | 31.29 GWh/a | 43.81 GWh/a | 62.59 GWh/a |
Die wirtschaftliche Bewertung erfolgt auf Grundlage der Stromgestehungskosten. Diese geben an, wie viel es im Durchschnitt kostet, eine Kilowattstunde Solarstrom über die gesamte Lebensdauer der Anlage zu erzeugen.
Eingangsgrößen für die Berechnung sind:
Agri-Photovoltaik (Agri-PV) ermöglicht die doppelte Nutzung von Flächen sowohl für die landwirtschaftliche Produktion als auch für die Erzeugung von PV-Strom. Die Bewertung der Nutzung von Agri-PV-Systemen im Rahmen des Energieplaners stützt sich auf eine Kombination aus offiziellen Datenquellen, Kostenannahmen und technischen Berechnungen.
Die maximal theoretisch installierbare Leistung, also das Solarenergiepotenzial für Agri-PV-Anlagen der Region, stützt sich auf folgende Berechnungsmethode:
Die Berechnung zeigt, wie viel Strom theoretisch durch Agri-PV erzeugt werden könnte. Mit dem Schieberegler für Agri-PV-Anlagen lassen sich weitere Flächenbedarfs-Szenarien einstellen.
Die wirtschaftliche Bewertung erfolgt auf Grundlage der Stromgestehungskosten. Diese geben an, wie viel es im Durchschnitt kostet, eine Kilowattstunde Solarstrom über die gesamte Lebensdauer der Anlage zu erzeugen.
Eingangsgrößen für die Berechnung sind:
Moor-Photovoltaik (PV)-Anlagen sind neben der Paludikultur (siehe Abschnitt Biomasse-Moor) eine weitere Möglichkeit zur nassen Nutzung von Mooren, die auch wirtschaftlich tragfähig ist.
Die maximal theoretisch installierbare Leistung, also das Solarenergiepotenzial für Moor-PV-Anlagen im Ibitzgraben, stützt sich auf folgende Berechnungsmethode:
Die wirtschaftliche Bewertung erfolgt auf Grundlage der Stromgestehungskosten. Diese geben an, wie viel es im Durchschnitt kostet, eine Kilowattstunde Solarstrom über die gesamte Lebensdauer der Anlage zu erzeugen.
Eingangsgrößen für die Berechnung sind:
Wiedervernässte Moore können als Paludikultur land- und forstwirtschaftlich genutzt werden (siehe Abschnitt Biomasse-Moor). Dabei werden geeignete Pflanzen (z. B. Schilf und Rohrkolben) gezielt angebaut und/oder die aufwachsende Biomasse mit angepasster Technik geerntet. Moor-Photovoltaik (PV)-Anlagen (vgl. Abschnitt “PV-Moor”) sind neben der Paludikultur eine weitere Möglichkeit zur nassen Nutzung von Mooren, die auch wirtschaftlich tragfähig ist. Moor-PV kann auch mit Paludikultur kombiniert werden, ähnlich wie Agri-PV. Diese Kombination ist aufgrund fehlender Studien nicht im Energieplaner berücksichtigt. Es wird angenommen, dass im Fall einer Nutzung der Moorfläche für Moor-PV die aufwachsende Biomasse nach der Mahd auf der Fläche verbleibt und nicht für energetische Nutzung zur Verfügung steht. Damit stehen im Energieplaner die PV- und Biomasse- Nutzung der Moore in Flächenkonkurrenz.
Auf nassen Mooren kann die Biomasse (siehe Abschnitt Moornutzung) geerntet und weiterverarbeitet und als Ersatz für fossile Bau- oder Dämmstoffe (z. B. Styropor, Mineralwolle) verwendet werden. Die bei der Weiterverarbeitung anfallenden biogenen Reststoffe können für die Energieerzeugung genutzt werden. Im Energieplaner wird angenommen, dass die geerntete Paludibiomasse vorrangig stofflich genutzt wird und etwa 20 % biogene Reststoffe anfallen, die für die Energieerzeugung genutzt werden können.
Moorfläche im Ibitzgraben unterteilt nach Paludikultur-Eignungsklassen (Quellen: LM M-V (2017), Birr et al. (2021) ):
Paludikultur Eignungsklasse | Fläche [ha] | Biomasse für die energetische Verwertung [t] |
---|---|---|
Klasse 1, Eignung ohne Prüfauflage | 391 | 375 |
Klasse 2, Eignung mit Prüfauflage | 366 | 351 |
Klasse 3, Eignung nur Nasswiese mit Prüfungsauflage | 58 | 56 |
Nicht-Eignung | 1 | |
Moor ohne Feldblock | 264 | |
Summe | 1080 | 782 |
Entwässerte Moore emittieren die klimaschädlichen Treibhausgase (THG) Kohlenstoffdioxid (CO2) und Lachgas (N2O). Wie hoch die THG-Emissionen sind, hängt von der Entwässerungstiefe und der Nutzung ab. Im Energieplaner werden für das Jahr 2024 die THG-Emissionen in CO₂-Äquivalenten (CO₂e) über den Landnutzungstyp ermittelt. Ackerflächen emittieren jährlich etwa 4000 t CO₂e, Dauergrünland etwa 3000 t CO₂e pro km². Durch die Wiedervernässung können die THG-Emissionen durchschnittlich um 2000 t CO2e pro km² reduziert werden. Dieser Wert wurde für die Berechnung der vermeidbaren Emissionen für das Jahr 2045 veranschlagt.
Biogas aus Biomasse kann einen Beitrag zur lokalen Energieversorgung leisten, unabhängig von Wind- und Sonnenstunden produziert werden (grundlastfähig), zusätzlich Abfallstoffe sinnvoll verwerten und so zur Kreislaufwirtschaft beitragen.
Die Berechnung des Biomassepotenzials basiert auf den verfügbaren Flächen, den dort entstehenden Mengen an Biomasse-Rohstoffen und deren Energiegehalt. Darüber hinaus wurden in der Region anfallende Reststoffe bzw. biogene Abfälle mitberücksichtigt. Aus diesen Daten wird berechnet, wie viel Biogas und Strom pro Jahr erzeugt werden kann.
Die Berechnung basiert auf den folgenden Schritten:
Werden alle Quellen addiert, ergibt sich für Loitz ein jährliches Biomasse-Energiepotenzial von ca. 118 GWh pro Jahr. In untenstehender Tabelle ist die Berechnung der Biomassepotenziale für beispielhafte Biomassenutzungen dargestellt:
Biomasse-Aufkommen | Landkreis Vorpommern-Greifswald | Amtsbereich Peenetal/Loitz | Feuchtigkeit [%] | GCV (Brennwert) | Energieertrag |
---|---|---|---|---|---|
Wäler, Gras, Mähwiesen | 22.000 T_FM | 726 T_FM | 50 % | 21 MJ/Kg | 2.1 GWh |
landwirtschaftliche Flächen | 119.500 T_FM | 10.095 T_FM | 45 % | 18 MJ/Kg | 27.8 GWh |
Abfall | 350.500 T_FM | 23.367 T_FM | 10 % | 15 MJ/Kg | 87.6 GWh |
Haushalte | 35.407 T_FM | 131 T_DM | 0 % | 15 MJ/Kg | 0.5 GWh |
Die maximal theoretisch installierbare Leistung, also das Stromerzeugungspotenzial aus Biogas, stützt sich auf folgende Berechnungsmethode:
In der Region existiert bereits eine Biogasanlage mit 0,64 MW elektrischer Leistung, die ca. 12 % des rechnerisch möglichen Strompotenzials abdeckt.
Die wirtschaftliche Bewertung erfolgt auf Grundlage der Stromgestehungskosten. Diese geben an, wie viel es im Durchschnitt kostet, eine Kilowattstunde Strom über die gesamte Lebensdauer der Anlage zu erzeugen.
Eingangsgrößen für die Berechnung sind:
Die Analyse des Wasserstofferzeugungspotenzials stützt sich auf folgende Berechnungsmethode:
In untenstehender Tabelle ist die Berechnung der Erzeugungspotenziale für die Wasserstoffherstellung aus erneuerbaren Energien dargestellt:
Szenario | Kapazität | Energiepotential | Wasserstoffproduktionspotential |
---|---|---|---|
Solar | 1547,85 MWp | 1639,57 GWh | 29,81 kt/a |
Wind | 44 MWp | 131,05 GWh | 2,38 kt/a |
Biomasse | 6994,08 T_FM | 24,11 GWh | 438,36 kt/a |
Summe | 1794,73 GWh | 32,63 kt/a |
Die wirtschaftliche Bewertung erfolgt auf Grundlage der Wasserstoffgestehungskosten. Diese beschreiben die durchschnittlichen Kosten zur Herstellung von einem Kilogramm Wasserstoff über die gesamte Lebensdauer einer Produktionsanlage.
Eingangsgrößen für die Berechnung sind:
Wasserstoffspeicher ermöglichen es, Energie über längere Zeiträume zu speichern. Wie groß ein Speicher werden soll, hängt immer vom konkreten Projekt und Bedarf vor Ort ab.
Die Bewertung der Wasserstoffspeicherung basiert auf folgenden Daten und Annahmen:
Kostenannahmen: nach Ergebnissen eines früheren Projekts mit dem Titel Power H2 die Investitionskosten für den Bau eines Speichers wurden mit etwa 13.500 € pro MW (installierte Leistung) angesetzt. Zusätzlich fallen jährlich ca. 2 % der Investitionskosten für Wartung und Betrieb an.
Lebensdauer und Verluste: Speicheranlagen werden für eine Lebensdauer von rund 20 Jahren ausgelegt. Während der Speicherung entstehen allerdings im Laufe der Zeit Energieverluste auf – hier wurde ein Verlust von 45 % pro Zeitschritt berücksichtigt.
Die Berechnungen haben ergeben, dass in der Region Peenetal/Loitz durch Sonne und Wind deutlich mehr Wasserstoff erzeugt werden könnte als lokal verbraucht werden kann. Das heißt: Neben der zukünftigen Versorgung der eigenen Region bleiben erhebliche Mengen für den Export übrig. Diese Überschussmengen können verkauft werden – an andere Regionen oder Industrien.
Die Erlösannahmen für Wasserstoff basieren auf aktuellen Marktdaten, wonach Wasserstoff nach Gewicht gehandelt wird und die Preise üblicherweise in Euro pro Kilogramm angegeben werden. Aktuell kostet ein Kilogramm Wasserstoff in 2025 etwa 12,85 €.
Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien (vor allem Wind und Sonne) unterliegt starken Schwankungen. Batteriespeicher können Energieerzeugung- und bedarf ausbalancieren, zu einer stabilen Energieversorgung beitragen und den Anteil des vor Ort genutzten Stroms erhöhen. Durch Arbitrage können weitere Erlöse für die Region erwirtschaftet werden.
Für die Region Peenetal/Loitz wurde von einer maximalen Batteriespeicherkapazität von 282,5 MW ausgegangen.
Die Kosten von Batteriespeichern ergeben sich aus:
Die Grundlage für sowohl die dynamischen Ex- als auch Import-Strompreise bietet eine Zeitreihe aus dem Projekt DEKADE-F-WAERME, welche die Preise für das Jahr 2045 prognostiziert. Zur Verwendung als Import- respektive Export-Preiszeitreihe wurden Anpassungen vorgenommen. Für den Import wurden negative Preise auf 0 € gesetzt. Darüber hinaus erfolgte ein pauschaler Aufschlag von 35,36 €/MWh an Netzentgelt. Die Exportpreise wurden um 11,12 €/MWh erhöht, dies entspricht einem vorgeschlagenen Ansatz zur Refinanzierung von EE-Anlagen Dieser Aufschlag ist die Differenz aus dem Durchschnitt des dynamischen Strompreises, welcher 58,88 €/MWh beträgt, und dem anzulegenden Wert von 70 €/MWh (7 ct/KWh). Die jeweiligen minimalen, maximalen sowie durchschnittlichen Strompreise der resultierenden Zeitreihen sind in der folgenden Tabelle dargestellt.
Version | Minimal [€/MWh] | Maximal [€/MWh] | Durchschnitt [€/MWh] |
---|---|---|---|
unverändert | -65,38 | 463,49 | 58,88 |
Importpreis | 35,36 | 498,85 | 94,35 |
Exportpreis | -54,26 | 474,61 | 70,00 |
Der im Jahr 2024 importierte Strom hat einen THG-Emissions-Beiwert von 435 kg CO₂e /MWh.
Die Erfüllung des Beitrags der Region zur Erreichung der Klimaziele wird für das Jahr 2045 anhand der Erfüllung des Erzeugungsziels (vgl. Abschnitt “Ziellinie”) sowie der entstehenden Treibhausgas-Emissionen gemessen, welche durch Ausbau von Erneuerbaren Energien und Moorwiedervernässung vermieden werden können (vgl. Abschnitt “Treibhausgas-Emissionen”). Der Ansatz zielt darauf ab, die Ausnutzung der klimabezogenen Handlungsspielräume der Region zu bewerten. Er misst also nicht, ob die Region im Jahr 2045 vollständig treibhausgasneutral ist, sondern inwiefern dort zur Energiewende und zum Moorschutz in Verantwortung für die gesamtdeutschen Klimaziele beigetragen wird. Auf die Ermittlung der vermiedenen Emissionen wird im Abschnitt “Treibhausgas-Emissionen” eingegangen.
Für die Jahre 2024 und 2045 wurden verschiedene Ansätze zur Berechnung der Treibhausgas (THG)-Emissionen gewählt. Die Emissionen werden in t CO₂-Äquivalente (CO₂e) berechnet.
Für das Jahr 2024 werden die tatsächlichen THG-Emissionen dargestellt, welche insgesamt durch den Energiebedarf der Region in den Sektoren Strom, Wärme und Mobilität sowie durch die Moore entstehen. Da die THG-Emissionen für die einzelnen Sektoren und die Moore separat ermittelt wurden, wird auf deren Ermittlung in den jeweiligen Abschnitten eingegangen.
Für das Jahr 2045 werden die THG-Emissionen aufgrund des gewählten Ansatzes (vgl. Abschnitt “Klimaziele”) pauschal für die Differenz zwischen der Menge an regional erzeugtem und dem regional zu erzeugenden Strom zur Erreichung der Klimaziele (vgl. Abschnitt “Ziellinie”) ermittelt. Diese Differenz muss durch Strom aus dem vorgelagerten Netz gedeckt werden. Daher wird sie mit einem Wert von 200,88 g CO₂e pro kWh für Stromerzeugung in Gaskraftwerken verrechnet.
Durch die Wiedervernässung der Moore können die THG-Emissionen durchschnittlich um 2000 t CO₂e pro km² reduziert werden. Dieser Wert wurde für die Berechnung der vermeidbaren Emissionen durch Moorwiedervernässung für das Jahr 2045 veranschlagt. Die im Energieplaner für das Jahr 2045 dargestellten vermeidbaren Emissionen entsprechen der Summe der vermeidbaren Emissionen bzgl. Der Energieerzeugung und der Moore.
Im Energieplaner werden die CO₂-Kosten, der mittlere Strompreis, der Investitionsbedarf sowie die Erlöse für Strom- und H2-Export dargestellt. Nachfolgend wird kurz auf deren Ermittlung eingegangen: